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digiPH5 Lecture: Aktuelles aus der Forschung zur Lehre 2022
Februar 1, 2022 @ 11:15 - 12:15
In dieser Stunde geben Ihnen zwei Vortragende Einblick in Ihre aktuelle Forschung:
Sonja Gabriel (KPH Wien/Krems): Digitale Medien in der Lehre – gekommen, um zu bleiben?
In einem qualitativen Forschungsprojekt wurden Studierende und Lehrende der KPH Wien/Krems zu ihren Erfahrungen mit der digitalen Lehre während der Corona-Pandemie 2020/21 befragt. Insgesamt liegen Daten aus Interviews mit mehr als 60 Studierenden (über einen Zeitraum von drei Semestern) und 20 Lehrenden (aus dem Sommersemester 2021) vor. Die Disruption, die durch den raschen Umstieg auf Distanzlernen stattgefunden hat, wird sich längerfristig auf Lehre auswirken. Die halbstrukturierten Interviews zeigen auf, dass nach anfänglichen Schwierigkeiten ein enormer Prozess im Bereich des Lehrens und Lernens auf Distanz stattgefunden hat, der durchaus positiv gesehen wird. Eine Rückkehr zu 100 % Präsenzlehre ist für die meisten nicht mehr vorstellbar. Der Beitrag möchte aufzeigen, welche Lösungen, Methoden und Zugänge für die Lehrenden, aber auch für die Studierenden, gut funktioniert haben und die auch in der sogenannten „neuen Normalität“ ihren Platz finden können. Präsentiert werden sollen Beispiele, die aus der Not gewachsen sind, im Laufe des weiteren Distanzlernens geformt wurden und durchaus einen dauerhaften Platz in der Lehre haben werden. Eingegangen wird allerdings auch auf Herausforderungen, die von Lehrenden bzw. Lernenden eingebracht werden und die von Hochschulen bewältigt werden müssen, damit digitale Lehre gut und nachhaltig – und vor allem ohne Bildungsverluste – im Lehramtsstudium verankert werden kann.
Leon Lukjantschuk (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Motivation und Praxisorientierung mit digitalen Medien? Eine Untersuchung zur Wirksamkeit digitaler handlungs- und produktionsorientierter Lehr-/Lernformate in der Lehrer_innenbildung
In digitalen handlungs- und produktionsorientierten Lehr-Lernformaten gestalten Studierende Medienprodukte wie z. B. Erklärvideos, Podcasts und Webseiten. Zahlreiche Erfahrungsberichte legen die Wirksamkeit solcher Formate nahe. Studierende berichten diesbezüglich von einer tiefergehenden Lernwirkung, z. B. im Vergleich zu einer üblichen schriftlichen Seminararbeit, einer gesteigerten medienbezogenen Selbstwirksamkeit in Bezug auf die (technische) Realisation solcher Produkte, einer gesteigerten Motivation, einer intensiven Kollaboration während der Erstellung der Medienprodukte und einer Steigerung der Handlungskompetenz im Hinblick auf die spätere Verwendung solcher digitalen Medien und Methoden im eigenen Unterricht. Jene Erfahrungen dienen hierbei als forschungsleitende Hypothesen für eine eingehendere quantitative Untersuchung, die die (noch subjektiven) Eindrücke der Dozierenden empirisch untermauern soll.
Im Rahmen des Programms Vordenker_innen des BMBF-Projektes „DikoLa”” soll dementsprechend die Wirksamkeit digitaler handlungs- und produktionsorientierter Formate quantitativ mithilfe von Fragebögen nachgewiesen werden, die die Studierenden zu Beginn und am Ende des Semesters beantworten.
Sie haben hier die Gelegenheit, sich mit anderen Forscher*innen über das forschungsmethodische Vorgehen auszutauschen, nachzufragen und sich inspirieren zu lassen!
CoModeration: Walter Fikisz
Expert_in: Leon Lukjantschuk, Sonja Gabriel