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digiPH6 Lecture plus: Von der Toolisierung zur Enkulturation der Digitalität
Januar 19, 2023 @ 15:15 - 16:00
Zum Abschluss der #digiPH6 gibt es eine Lecture plus, in der das Thema eines Vortrag etwas länger diskutiert und besprochen wird.
Wolfgang Ruge (FHWien der WKW und Bildungsgrund.Agentur für Kultur- und Medienpädagogik): Von der Toolisierung zur Enkulturation der Digitalität – Wie professionelle Mediendidaktik gelingen kann
Bei der Entwicklung einer digitalen Lehr- bzw. Lernkultur stellt sich praktisch oft das Problem einer „Toolisierung“ (Stoltenhoff 2019; Hofhues 2018); d.h. es wird versucht, didaktische Probleme technisch zu lösen. Viele Fortbildungen für Lehrpersonen im (Hoch-)Schulkontext sind dabei toolorientiert und führen z. B. in die Microsoft365-Suite statt in die kollaborative Online-Didaktik ein, teilweise wird hierbei die Grenze von didaktischer Fortbildung und Content-Marketing überschritten (etwa bei der den Ipad-Innovation-Series: www.phdl.at/ipad ). Didaktik wird so zu einem konsumierbaren Tool.
Dies führt dazu, dass über neue Formen der Didaktik selten diskutiert wird und, dass vor allem die Online-Umsetzung vorhandener Methoden im Mittelpunkt steht. Dies bewirkt nicht zwangsläufig ‚schlechte‘ Lehre, weil etablierte Methoden in der Online-Lehre durchaus funktionieren (Ruge 2022) . Auch die Langlebigkeit der didaktischen Formen „Textbook“ und „Lecture“ lässt sich didaktisch begründen (Friesen 2017). Zu einer neuen Lernkultur führen sie aber selten.
Eine neue Lernkultur kann nur gelingen, wenn die Rahmenbedingungen einer tiefgreifenden Mediatisierung (Hepp 2018) und Kultur der Digitalität (Stalder 2016) im Prozess einer didaktischen Enkulturation verinnerlicht werden. Es geht somit im Einsatz von Medien zu didaktischen Zwecken unter den Bedingungen veränderter Medialitäten, der den “Medienbalken” (Mayrberger 2019) nicht nur punktuell berücksichtigt.
Co-Moderation: Gerlinde Schwabl
Moderation: Sabrina Gerth
Expert_in: Wolfgang Benjamin Ruge